Putenmast und -schlachtung hautnah

Einblicke in die Geflügelproduktion im Cloppenburger Umland

2018 02 PutenAm 29.01.2018 hatte der Erdkundeprüfungskurs des Jahrgangs 11 von Frau Niehaus die Möglichkeit, passend zu seinem Unterrichtsthema „Landwirtschaft und Viehhaltung in Deutschland“ einen Putenstall in Dötlingen und den Schlachthof Geestland in Wildeshausen zu besuchen. Nachdem wir um 9 Uhr mit dem Bus bei dem Putenstall angekommen waren, wurden wir alle herzlich von Herrn Vosteen, dem Agrarwirt, Herrn Woltering, dem Geflügelberater der Firma Heidemark sowie von Frau Welting, unserer Organisatorin der Uni Vechta, begrüßt.

Nach der Einführung in die grundsätzlichen Funktionsweisen eines Putenstalls wurde jedem von uns ein Fragebogen bezüglich unserer Meinung zur Geflügelmast ausgehändigt. Daraufhin mussten wir zum Schutz der Tiere vor Krankheiten einen Ganzkörperanzug, ein Haarnetz und Schuhüberzieher anziehen. Der erste Eindruck im Stall war positiver als unsere Erwartungen. Die Tiere hatten relativ viel Platz und der Geruch war erträglich. Während wir zwischen den Puten standen, wurden uns die Einrichtungen des Stalls von Herrn Vosteen und Herrn Woltering erklärt und Fragen unsererseits beantwortet. Nach einer gewissen Zeit kamen die Puten neugierig schrittweise näher an uns heran und machten dabei einen gesunden und körperlich fitten Eindruck.

Nach Beendigung der Stallbesichtigung ging es für uns zum Schlachthof Geestland, wo wir ebenfalls freundlich erwartet wurden. Zunächst gab es eine kleine Präsentation über den Schlachthof selbst, wobei sowohl positive als auch negative Aspekte den Betrieb betreffend wie beispielsweise die soziale Stellung der Arbeiter oder auch Konflikte aufgrund der zahlreichen verschiedenen Herkunftsländer der Mitarbeiter thematisiert wurden, was bei uns aufgrund der Ehrlichkeit insgesamt einen positiven Eindruck hinterließ. Darauf folgte eine Führung durch den Schlachthof, die uns über die Ankunft, Betäubung, Zerlegung und Verarbeitung der Puten informierte und während der wir zu jeder Zeit die Möglichkeit hatten, Fragen zu stellen. Auch hier erhielten wir umgehend ehrliche Antworten. Natürlich gab es während der Führung einige Situationen, bei denen das Zusehen aufgrund von Blut etc. schwerer fiel, allerdings war auch hier unser Eindruck positiver als zunächst erwartet, da unsere Vorstellungen über den Schlachthof insgesamt brutaler und blutiger waren.

Abschließend können wir also sagen, dass sich die Exkursion für alle Beteiligten gelohnt hat, da viele zuvor vorhandenen Vorurteile unsererseits über die Geflügelmast und das dazugehörende Schlachten beseitigt wurden und man sich schließlich ein differenzierteres Bild von der tatsächlichen Verfassung der Tiere und den Umgang mit ihnen machen konnte.

Steffi Pribluda und Alexander Fangmann