Eindringliche Mahnung zu verantwortungsbewusstem Autofahren

2018 01 AutoFahrstunden nehmen, schließlich die Freude darüber, die Führerscheinprüfung bestanden zu haben und endlich selbst fahren zu dürfen: Für viele Schülerinnen und Schüler hat das Autofahren einen besonderen Stellenwert. Autofahren macht Freude. Es kann aber auch gefährlich sein. Diese Gefahren zu verdeutlichen und die schlimmen Folgen von Unfällen sehr drastisch vor Augen zu führen, ist das Ziel des Projektes „Mit Unfallopfer und Notärztin an die Front“ der Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta. Achim Wach, Verkehrssicherheits-Berater bei der Polizei, sowie Michaela Meyer, deren Leben durch einen Verkehrsunfall und die dabei erlittenen schwersten Verletzungen drastisch verändert wurde, sprachen mit Schülerinnen und Schülern des elften Jahrgangs.

Die Bilder und Videos von Unfällen und ihren Folgen, vor allem aber die Erklärungen Michaela Meyers während des 90-minütigen Abschlusses in der Aula hinterließen sichtlich Eindruck. Betroffenheit, Nachdenklichkeit, mitunter auch Erschrecken: Was für katastrophale Folgen überhöhte Geschwindigkeit, Fahren unter Alkohol oder Drogen oder Fahren ohne Sicherheitsgurt haben können, führte Achim Wach den Schülerinnen und Schülern deutlich vor Augen: „Der Gurt ist der Lebensretter Nummer eins und das einzige Mittel, mit dem ihr euch möglicherweise vor schweren Verletzungen schützen könnt“, machte der Polizeibeamte deutlich. Genauso sei es Aufgabe jedes einzelnen, nicht nur selbst die Finger von Alkohol und Drogen am Steuer zu lassen, sondern auch andere davon abzuhalten, sich in nicht fahrtüchtigem Zustand ins Auto zu setzen. Besonders eindringlich wirkte die persönliche Geschichte von Michaela Meyer: Eine lange Nacht in der Disco im November 2001. Schön sei der Abend gewesen. Tanzen hat die damals 18-Jährige sowieso immer geliebt: „Das war mein großes Hobby.“ Jetzt nur noch die Heimfahrt mit dem Auto. Ihr damaliger Freund ist nach einem langen Tag und der Nacht übermüdet. Er schläft für Sekunden am Steuer ein, gerät auf den Fahrbahnrand. Beim Versuch gegenzulenken verliert er die Kontrolle über das Auto.

Sekunden, die das Leben von Michaela Meyer für immer verändern. „Nur meine Arme und mein Gesicht blieben einigermaßen unverletzt“, sagt die junge Frau. Die Ärzte sind zunächst überzeugt, dass sie ihre Verletzungen nicht überleben würde. Es folgen insgesamt 5 Monate im Koma, zahllose Operationen, Schmerzen und Verzweiflung, schließlich der lange Weg in ein zumindest teilweise selbstständiges Leben. Gemeinsam schilderten Achim Wach und Michaela Meyer, die derzeit auf einen Rollstuhl angewiesen ist, die Folgen des Unfalls. Ruhig, sachlich und sehr offen ging die junge Frau auf zahlreiche Fragen ein. Wie sie heute das Autofahren sehe, wurde sie unter anderem gefragt. Ihre Antwort: „Ich fahre nur mit Menschen mit, von denen ich weiß, dass sie wach und sehr aufmerksam sind und sehr vorsichtig fahren.“ Am Ende appellierte sie an die Zuhörer: „Macht beim Autofahren und auch sonst den Mund auf, wenn etwas nicht stimmt. Wehrt euch rechtzeitig – damit euch ein Schicksal wie meines erspart bleibt.“