Sechster Tag der Jubiläumswoche: Tag der offenen Türen

Spielten gestern Vormittag in der Rede der Schulleiterin die Fenster der Schule eine große Rolle, durch die man die Gäste von fern und nah hat sehen und einladen können, so waren es heute die Türen, die von 10-14 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes offen standen. Hunderte von Gästen nutzten die Gelegenheit, um zu schauen und zu begutachten, was sonst immer nur hinter verschlossenen Türen stattfindet.

Und es fanden auf allen Ebenen, vom ehemaligen Finanzamt bis zum Atrium so viele Aktivitäten statt, dass man es kaum schaffen konnte, alles wahrzunehmen und auszuprobieren.

Die Kellergeschosse boten hierbei Überraschendes: War die Schwarzlichtshow „Mexikanische Hühner“ im Altbau einfach nur abgefahren, so verstörte und beeindruckte die Installation „Kellerkinder“ der Kunst-AG im Keller der Bibliothek. Auch die großformatigen Werke von Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe im ehemaligen Finanzamt boten einen Kontrapunkt zum quirligen und lauten Treiben vor dem Hauptportal. Dort wurden u.a. Kinder geschminkt, selbst erstellte Rezeptbücher und selbst hergestelltes Parfum verkauft. Im Hauptgebäude war es nicht weniger rummelig: Hier standen vor allem Aktionen und Projekte im Vordergrund, die aus dem Unterricht erwachsen sind. Hier konnten die Besucher die Vielfalt Europas kennenlernen, sich in verschiedenen Quizformen testen oder auch bei den Streitschlichtern herausfinden, welcher Streittyp man ist. Das detailreich hergerichtete „Studierzimmers eines Lehrers“ zeigte auf eindrucksvolle und sehr anschauliche Weise die Verknüpfung des Clemens-August-Gymnasiums mit der übrigen deutschlandpolitischen Geschichte. Das Projekt „Zeitkapsel“ setzte auf entgegengesetzte Weise an: Mit Blick auf das 125-jährige Schuljubiläum 2039 konnte man Botschaften an die Zukunft senden.

Die drei naturwissenschaftlichen Etagen zeigten interessierten Zuschauern ausgewählte Versuche der Physik und auch hier wurde eine Weltmeisterschaft ausgetragen: die des Papierfliegers. Auch die Biologie zeigte sich in Aktion und stellte das Wasser in den Mittelpunkt.

Bei so vielen Anregungen und Eindrücken war jeder Gast froh über das Rahmenprogramm, das es im Innenhof gab: Bei sonnigem Himmel konnte man es sich bei Musik von den verschiedenen Bläserklassen und selbst gemachten Snacks von Hot-Dogs über Smoothies bis Crêpes gutgehen lassen. Dabei konnte das Auge über die künstlerisch umgestalteten Säulen und über Bücherpyramiden streifen, und die Füße konnten beim „Barfuß-Parcours“ ganz neue Erfahrungen machen.

So gestärkt hatte man noch die Auswahl zwischen verschiedenen kleinen Theaterstücken: Ob man sich nun für die „Triebtäter im Dunkeln“ (Theater-AG der Mittelstufe), für das Schattenspiel „Sterntaler“ (Die Gaukler des Kardinals) oder für „Sophie’s play“ der 5FC entschied – jeder kam auf seine Kosten. Und zu guter Letzt lohnte es sich, den Tag der offenen Tür mit der Aussicht aus der knapp 50 Meter hohen Gondel abzuschließen.

– Anette Riesselmann