Geschichte des CAG

Die Geschichte des Clemens-August-Gymnasiums

Siehe auch: Ehemalige KollegInnen am CAG

 

Das CAG blickt inzwischen auf eine über hundertjährige Geschichte zurück, die diese Schule deutlich geprägt hat. Gegründet wurde es 1914 als ‚Realprogymnasium für Jungen’, das die Schüler für die Oberstufe eines vollwertigen Gymnasiums ausbilden sollte. Ein Jahr nach der Schulgründung wurde mit dem Bau des stattlichen Hauptgebäudes begonnen – trotz der Nöte und Engpässe der Kriegsjahre. Noch während des Krieges, im Mai 1918, wurde der Bau vollendet, feierlich eingeweiht und bezogen. Bereits einige Jahre später war die Schülerzahl deutlich auf über 300 angestiegen, und im März 1923 wurde mit der ersten Abiturprüfung der Ausbau der Schule zu einem vollwertigen Gymnasium erreicht.

Die nationalsozialistische Zeit ging nicht spurlos an dieser Schule vorüber; die Schulleitung wurde ausgewechselt, unbotmäßige Lehrer wurden versetzt und die nationalsozialistischen Lehren fanden Eingang in den Unterricht. 1939 wurde die Cloppenburger Liebfrauenschule geschlossen und die Mädchenklassen der „Staatlichen Oberschule für Jungen“ als „staatliche Oberschule für Mädchen“ angegliedert. Damit hielt die koedukative Erziehung erstmals in diese Schule Einzug.

Nach einer halbjährigen Zwangspause konnte der Unterricht im Oktober 1945 wieder aufgenommen werden. 1946 wurden die Mädchen ausgegliedert und der wieder eröffneten Liebfrauenschule zugewiesen. Neu wurde auch die inhaltliche Struktur des Unterrichtes gestaltet: Das Gymnasium erhielt zwei Züge; den altsprachlichen und den mathematisch - naturwissenschaftlichen.

Nach den fürchterlichen Erfahrungen mit der Barbarei der nationalsozialistischen Herrschaft war es den Bürgern und den Verantwortlichen für die Schule ein Anliegen, die Erziehung der Jugend deutlich an klaren und verbindlichen christlichen Werten auszurichten. Um dies auch öffentlich zu dokumentieren, wählte man einen bedeutenden Widerstandskämpfer aus der Region zum Namenspatron für das bislang namenlose Gymnasium: Clemens-August Kardinal von Galen, der 1946 verstorben war. Sein unverbrüchliches Einstehen für die Würde und die Rechte der Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus hat bis heute Vorbildcharakter, besonders für die Erziehung der jungen Leute.

1964 werden erstmals nach dem Kriege wieder Mädchen aufgenommen. Im gleichen Jahr wurde der naturwissenschaftliche Flügel (Ostflügel) eingeweiht. Die inhaltliche Ausrichtung des Unterrichts wandelte sich in den folgenden Jahren: 1967 wurde ein neusprachlicher Zweig hinzugefügt und im Jahre darauf der altsprachliche Zweig nicht mehr weitergeführt, er lief mit dem Abitur 1976 aus. Infolge stark gestiegener Schülerzahlen gründete die Stadt Cloppenburg 1971 ein zweites Gymnasium, das allerdings nur bis 1984 Bestand hatte. Einschneidend war die Abtrennung der Klassen 5 und 6 vom Gymnasium und die Einrichtung der Orientierungsstufe im Jahre 1974. Mit dem Schuljahr 1976/77 wurde die reformierte Oberstufe eingeführt, deren beständige Reformierung bis heute nicht abgeschlossen ist. 

Im Jahre 1989 wurde in großem Stil das 75jährige Schuljubiläum gefeiert, zu dem auch eine umfangreiche Festschrift erschien. Ab 1999 konnte die Schulbibliothek in der ehemaligen Direktorenwohnung, die grundlegend saniert wurde, eingerichtet werden. Seit der Zeit können die Schüler hier studieren und arbeiten. Sie können dabei sowohl auf den umfangreichen Buchbestand von ca. 20.000 Bänden als auch auf das Internet zurückgreifen. 

In den folgenden Jahren meldeten sich immer mehr Schülerinnen und Schüler am CAG an, so dass mit der Aufstellung von mobilen Klassenräumen begonnen werden musste. Im August 2004 erlebte die Schule eine weitere große Änderung: Die Orientierungsstufe wurde aufgelöst und die Klassen 5 und 6 kamen wieder an das Gymnasium. Dies bedeutete bis zum Schuljahr 2005/ 06 einen Anstieg auf 1529 Schülerinnen und Schüler und 97 Lehrerinnen und Lehrer. Um genügend Klassenräume zur Verfügung stellen zu können, wurde angebaut – im September konnte das „Atrium“ eingeweiht werden. Neben dem Anbau und den mobilen Klassen musste jedoch ein Teil des Unterrichts am Pingel-Anton und in Räumen der Kreishandwerkerschaft ausgebracht werden. Am 30. März fand nach den baulichen Veränderungen die Neuaufstellung der restaurierten Clemens-August-Statue statt, des Namenspatrons der Schule. In einem feierlichen Festakt wurde die Statue im ebenfalls renovierten Treppenhaus platziert.

Schließlich erlebte auch die Oberstufe weitere Reformen. Nachdem bereits das Abitur nach 12 Schuljahren beschlossen worden war, wurde auch die neue Profiloberstufe auf den Weg gebrachte. Zudem wurde in diesem ereignisreichen Schuljahr das erste Zentralabitur abgenommen.

Am 12. August 2010 wurde der Schule in einer Feierstunde der Titel „Europaschule“ verliehen. Zudem ist das CAG seit 2011 eine offene Ganztagsschule. Neben den schulischen Angeboten mussten auch bauliche Veränderungen in Angriff genommen werden – das ehemalige Finanzamt wurde umgebaut und beherbergt nunmehr die Mensa sowie weitere Unterrichtsräume.

Das Schuljahr 2013/ 14 stand ganz im Zeichen der Feierlichkeiten aus Anlass des 100. Geburtstags des CAG. Höhepunkt war die Jubiläumswoche vom 21. - 26. Juli 2014.