CAG verabschiedet vier langjährige Lehrerinnen und Lehrer in den Ruhestand

„Ihr habt das Bild der Schule nachhaltig geprägt.“ Mit diesen Worten verabschiedete Schulleiterin Annette Ovelgönne-Jansen vier Lehrerinnen und Lehrer, die seit vielen Jahren am CAG unterrichtet haben, in den Ruhestand.

Margret Apke wurde in Bösel geboren, wuchs dort auf und ging zur Volksschule. Nach dem Abitur, das sie an der Liebfrauenschule in Cloppenburg ablegte, studierte sie an der Musikhochschule Freiburg Musik sowie an der Universität Freiburg Englisch als sogenanntes „wissenschaftliches Nebenfach“. Nach bestandenen Examina 1977 absolvierte Margret Apke das Referendariat in Bremen und erhielt dort ihre erste Stelle am Schulzentrum Huchting. Hier engagierte sie sich vor allem in der Ausbildung der Musiker. Zwei ihrer Musikschüler schrieben ein Musical mit dem Titel „Kowalski oder das Tor zur Phantasie“, das 1986 erstmals aufgeführt wurde, 1999 dann mit dem Gemischten Chor aus Bösel sowie der Böseler Big Band in der Stadthalle Cloppenburg und noch später mit der Musical-AG auch am CAG. In Bösel übernahm Margret Apke viele Jahre sehr erfolgreich die Chorleitung und erhielt deswegen eine Reihe von Auszeichnungen.

Am 1. August 1980 wurde Margret Apke an das Clemens-August-Gymnasium versetzt. Hier machte sie sich schnell einen Namen als hervorragende Musikerin. Mit dem Kollegen Jens Scholz zusammen gestaltete sie jahrelang den musikalischen Teil der Theateraufführungen. Auf ihre Initiative ist die Gründung der Musical-AG zurückzuführen, der sie bis zuletzt treu geblieben ist. Nicht zuletzt die inzwischen zur festen Einrichtung gewordene Einstimmung auf Weihnachten am letzten Schultag geht auf sie zurück. Der stellvertretende Schulleiter Günter Kannen wies darauf hin, dass Margret Apke bei allem Engagement immer bescheiden blieb und sich nicht in den Vordergrund stellte. Konflikte waren ihr ein Graus, „Karrierestreben“ ein Fremdwort. Als Lehrerin, als Kollegin, als Mitglied des Personalrats setzte sie sich immer für andere ein.

Die große Bedeutung, die das Fach Kunst am CAG heute hat, ist zu großen Teilen Margret Bertschick zu verdanken. Geboren in Damme, besuchte sie die Volksschule in Harkebrügge und anschließend das Albertus-Magnus-Gymnasium in Friesoythe. Nach dem Abitur 1970 absolvierte sie eine breitgefächerte Ausbildung. Sie studierte an der Hochschule für bildende Künste, der Pädagogischen Hochschule und der Technischen Universität Braunschweig und belegte neben den Schwerpunkten Kunst, Werken und Pädagogik auch die Nebenfächer Germanistik, Psychologie und Philosophie. Nach dem Referendariat in Oldenburg 1978 unterrichtete Margret Bertschick zunächst am Albertus-Magnus-Gymnasium in Friesoythe, bis sie 1997 an das CAG versetzt wurde. Ihr großes Engagement und rückhaltloser Einsatz zeigten sich auch darin, dass sie Mitbegründerin des Kinderschutzbundes Kreisverband Cloppenburg war.

Die Schulleiterin Annette Ovelgönne-Jansen würdigte ihre Verlässlichkeit sowie ihren Einsatz für die Fachschaft Kunst. Nie habe sie den Blick für die kleinen, manchmal lästigen Details verloren. Wie rückhaltlos sie hinter dem Anliegen der Fachschaft steht, konnte die Schulgemeinschaft erleben, als sie sich mit breiten Schultern vor die Kolleginnen und Kollegen stellte und die recht kontrovers gesehene Ausstellung im Rathaus verteidigte.

Ein Urgestein des CAG ist Hubert Gelhaus. Er stammt aus Bösel und besuchte das Clemens-August-Gymnasium. Nach dem Abitur 1969 studierte er Deutsch und Geschichte in Freiburg und Münster. Nach dem Examen und dem Referendariat in Oldenburg nahm er 1978 seine Lehrtätigkeit am CAG auf. Bereits ein Jahr später wurde er pädagogischer Leiter der Bibliothek. Als Mentor betreute er Studenten und Referendare betreut, einige Jahre war er zudem Mitglied des wissenschaftlichen Landesprüfungsamtes. 

Ein weiteres großes Betätigungsfeld ist die Geschichte der Region. Er veröffentlichte Aufsätze und Bücher, die sich unter anderem mit der Geschichte Cloppenburgs um 1933 befassen, und promovierte mit einer sechsbändigen Arbeit zum politisch-sozialen Milieu in Südoldenburg von 1803 bis in die 1970er Jahre.

Seit 1995 leitete Hubert Gelhaus die Fachschaft Deutsch am CAG und begründete die Jugendbuchwoche. Von 1996 bis 2009 leitete er die Theatergruppe des CAG und  stellte viele bemerkenswerte Aufführungen auf die Beine. Schließlich arbeitete er sich in den letzten Jahren in ein neues Fach ein und unterrichtete erfolgreich das Fach Werte und Normen.

Dieses facettenreiche Bild zeigt, wie Annette Ovelgönne-Jansen formulierte, was für ein „Typ" Hubert Gelhaus ist. Obwohl die Pensionierung greifbar nahe war, habe er sich bis zum Schluss nie „aufs Altenteil" zurückgezogen, sondern mit großem Interesse die Entwicklungen der letzten Monate verfolgt und sich eingemischt und wesentlichen Anteil am großen Erfolg der Jubiläumswoche gehabt.

Während diese Kollegen in den Ruhestand versetzt wurden, wurde Heinrich Gardewin mit Erreichen der Altersgrenze pensioniert. Er wurde vor über 65 Jahren in Ermke geboren, legte im Mai 1968 am CAG die Abiturprüfungen ab und studierte nach dem Wehrdienst an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster Germanistik und Geschichte. Anschließend sammelte er ein Jahr Lehrerfahrung als Angestellter am Gymnasium Georgianum in Lingen, bevor er als Referendar an das Seminar in Meppen ging, wo er 1980 das 2. Staatsexamen ablegte. Direkt im Anschluss begann seine Lehrtätigkeit am CAG, zunächst als Feuerwehrlehrer, dann als Studienassessor.

Seine Tätigkeit am CAG war von Anfang an dadurch gekennzeichnet, dass Heinrich Gardewin sich vor keiner Aufgabe drückte. Er leistete mehrere Jahre Mehrarbeit und übernahm eine Reihe verschiedener Aufgaben: Schnell wurde er zuständig für den Plattdeutschen Lesewettbewerb, organisierte die Sammlungen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Jugendherbergswerk. 1984 wurde er Obmann für das Betriebspraktikum, wodurch er sich auch durch verschiedene Fortbildungsmaßnahmen und Teilnahme an Betriebspraktika qualifizierte. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied im Personalrat, dessen Vorsitzender er ab 1992 war, und engagierte sich – übrigens bis heute – im Philologenverband. Seit 1990 war er außerdem Sammlungsleiter Geschichte und veröffentlichte eine Reihe von Aufsätzen zur Regionalgeschichte. Außerdem wirkte er viele Jahre als Schriftleiter im Verein der Ehemaligen. Und schließlich entdeckte er – da war er immerhin schon fast 50 Jahre – seine Liebe für das Skifahren und qualifizierte sich als Skilehrer.

1996 wurde Heinrich Gardewin der Dienstposten eines Oberstudienrats übertragen, seit dem 16. März 2001 ist Heinrich nun als Studiendirektor Mitglied der Schulleitung und vor allem für den Stunden- und Vertretungsplan zuständig. In seinem letzten Dienstjahr war er noch ¾ Jahr mit der kommissarischen Wahrnehmung der Aufgaben einer ständigen Vertretung der Schulleitung betraut. 

Günter Kannen charakterisierte Heinrich Gardewin als wertkonservativen, verlässlichen Kollegen, bei Schülern und Lehrern gleichermaßen geschätzt nicht zuletzt wegen seiner klaren Position. Er habe im Sinne des Leitspruchs von Clemens-August, des Namenspatrons unserer Schule, gehandelt: „Nec laudibus nec timore“; weder durch Lob noch Furcht werde ich mich davon abbringen lassen, meine Meinung zu sagen. Gepaart sei diese klare Haltung mit einer Güte, die er manchmal hinter seinen hochgezogenen Augenbrauen versteckt habe.