Die Dämpfe von Lötzinn brennen einer konzentriert über den Lötkolben gebeugten Schülerin in den Augen, der Geruch von Röstzwiebeln liegt in der Luft, überall liegen elektronische und mechanische Bauteile herum. Seltsame Gefährte, die an diejenigen aus der Mad-Max-Triologie anzuknüpfen scheinen, fahren über den Flur und drehen wie von Geisterhand vor Wänden und Hindernissen um. Rechts wird geflucht über die unvermeidlichen Treiberprobleme unter Windows8, links lacht sich darüber der Nutzer eines Ubuntu-Desktops ins Fäustchen, während die Gruppe im hinteren Bereich das Scheitern des letzten Algorithmus bei einem kräftigen Biss in das selbstgebaute Hotdog und einer Partie Minecraft verarbeitet. Die Situation entstammt nicht dem Entwicklungslabor einer nerdigen Elektronikfirma, sondern beschreibt die Atmosphäre auf dem zweiten RoboNET-Regionaltreffen West im großen Seminarraum des Medienzentrums Cloppenburg in seiner ganzen Vielfalt.
Herr Riecken und Herr Hartmann haben dieses Treffen mit ihrer Arduino-AG organisiert und begleitet. Es waren neben der durch die Bläserklassenfahrt arg dezimierten Arduino-AG des CAG noch weitere Gäste aus Vechta, Lohne und Damme vor Ort. Dass Lernen hier ganz anders funktioniert, konnte man vor allem an dem regen Austausch der Gruppen aus den verschiedenen Schulen untereinander bemerken: Vor allem unser Wiki kam gut an, konnte von dort schließlich zahlreiche Dokumentationen und Beispiele kopieren und Fehler gleich an Ort und Stelle ausmerzen. Auch wenn bei Schlagworten wie "Minecraft" sich die Augenbrauen einer überzeugten Lehrerseele heben mögen, wird dennoch oder gerade deswegen viel über Elektronik und Algorithmen vermittelt. Weitere Treffen sind in diesem durch den Verein N21 initiierten Landesprojekt schon terminiert.
Maik Riecken